Kennen Sie das? Endlich haben Sie einen Partner
gefunden, mit dem Sie sich wirklich gut verstehen. Sie sind glücklich über
diesen neuen Menschen, mit dem Sie sich unbeschwert und frei fühlen können: Da
springt wie aus dem Hinterhalt ein zweiter Mensch in Ihr Leben: Ihre Mutter!
Und ehe Sie sich selbst versehen, finden Sie sich in einer äußerst
unentspannten Situation wieder. Wenn die Schwiegermutter nervt, ist das für
alle Beteiligten eine Belastung. Lesen Sie hier die wichtigsten Tipps zur
Deeskalation: So entschärfen Sie den ewigen Streit mit der Schwiegermutter
bereits clever im Voraus.
Schwiegermutter
nervt : Die Top 10
1 Situation
analysieren: Ein kühler Kopf hilft
Schieben Sie zunächst für einen Moment die eigenen
Gefühle von Frust, Ärger und Wut zur Seite, und fragen Sie sich selbst
möglichst sachlich:
- In welchen Situationen kommt es typischerweise zum Streit?
- Gibt es typische Vorzeichen dieser Konflikte?
- An welchen Punkten kommt es häufig zur Eskalation?
- Wie verhalten Sie sich selbst in solchen Situationen?
Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie feststellen, dass
hinter den meisten Anfeindungen und Vorwürfen der Schwiegermutter eigentlich
massive Unzulänglichkeitsgefühle und Verlustängste stehen. Ein kühler Kopf
hilft, sich diese Unsicherheiten der Schwiegermutter zu vergegenwärtigen und
klug auf sie zu reagieren. Achtung: Damit ist nicht gemeint, dass Sie Ihre
Schwiegermutter therapieren sollten. Denn das ist weder Ihr Job, noch würde es
Ihnen oder Ihrer Schwiegermutter auf lange Sicht gut tun. Stattdessen sollten
Sie an Ihrem eigenen Verhalten ansetzen. Die Situation wird sich erheblich
verbessern, wenn Sie der Schwiegermutter deutliche Grenzen aufzeigen und
dadurch die Beziehung aktiv gestalten. Selbstabgrenzung und produktives Streiten
kann man nämlich lernen!
P2 Positive
Haltung finden
Auch wenn es schwer fällt: Bemühen Sie sich um eine
positive und wohlwollende Grundhaltung. Auch wenn die Schwiegermutter nervt,
vergegenwärtigen Sie sich: Das Märchen vom biestigen Schwiegerdrachen ist in
erster Linie ein Klischee. Dahinter verbirgt sich in den meisten Fällen eine
unsichere und zerrissene Mutter (und Großmutter). Eine Frau, die Angst hat, im
Leben der eigenen Kinder keine Rolle mehr zu spielen, nicht mehr gebraucht zu
werden und im schlimmsten Fall einsam zu altern. Solche Ängste kennt im
mittleren Lebensalter fast jede Frau und Mutter. Natürlich liegt es
grundsätzlich in der Eigenverantwortung dieser Frauen, selbstsorgsam mit ihren
inneren Konflikten umzugehen, statt sie durch übergriffige, anhängliche oder
vorwurfsvolle Verhaltensweisen auszulagern. Sie können Ihre Schwiegermutter
jedoch nicht ändern. Eines jedoch können Sie durchaus tun: Sie können ihr die
meisten ihrer Ängste spielend leicht nehmen. Konzentrieren Sie sich dafür
zunächst auf die positiven Aspekte ihrer Persönlichkeit und bemühen Sie sich um
eine wertschätzende Grundhaltung.
3 Feste
Aufgaben verteilen
Es kann die Beziehung zur Schwiegermutter deutlich
entspannen, wenn man ihr feste Aufgabenbereiche zugesteht. Ein eigenes kleines
Ressort, für das nur sie zuständig und verantwortlich sein darf, ist das beste
Mittel gegen Hilflosigkeit und Ohnmachtsgefühle auf Seiten der Schwiegermütter.
Eine kleine Geste, die wie Balsam wirkt gegen die bittere Überzeugung, doch
sowieso bald nicht mehr gebraucht zu werden.
4 Sicherheit
vermitteln
Stellen Sie sich bitte vor: Die größte Angst Ihrer
Schwiegermutter ist es, dass der Kontakt zum Sohn oder zur Tochter abreißen
könnte. Es gibt für sie fast kein schlimmeres Szenario, als das eigene Kind
(und die Enkel) nicht mehr sehen zu dürfen. Aus dieser Verlustangst heraus kann
es schnell passieren, dass sie sich von Ihnen als Schwiegertochter oder
Schwiegersohn bedroht fühlt. Häufig sind dann Vorwürfe an der Tagesordnung (“Nie
meldet Ihr euch!”, “Seit mein Sohn mit Dir zusammen ist, sehe ich ihn viel
seltener!” usw.) Unser Tipp: Eine Regelung für feste Besuchszeiten und
Telefontermine verschafft hier deutliche Entlastung und vermittelt Sicherheit
auf beiden Seiten.
5 Vertrauen
fördern
Harte Schale, weicher Kern. Die meisten
Schwiegerdrachen handeln frei nach dem Motto: Angriff ist die beste
Verteidigung. In Wirklichkeit aber steckt hinter den meisten verbalen
Entgleisungen die Angst vor emotionalen Verletzungen. Sie können Ihrer
Schwiegermutter besänftigen, indem Sie selbst sich vertrauenswürdig und
respektvoll verhalten. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran!
6 Lob
und Verstärkung
Was in der Kindeserziehung funktioniert, hilft auch
beim Bändigen schwieriger Schwiegerdrachen: Kaum jemand kann sich der
stärkenden und wohltuenden Wirkung eines Lobs entziehen. Wann immer Ihre
Schwiegermutter von nun an also etwas besonders gut macht, vermitteln Sie Ihr dies
anerkennend! Achten Sie darauf, das ausgesprochene Lob nicht durch eine
Relativierung im Nebensatz abzuschwächen. Sagen Sie es stattdessen einfach und
gerade heraus. Das Gute daran: Ihre Schwiegermutter wird sich nicht nur freuen,
sie wird das jeweilige Verhalten wahrscheinlich auch wiederholen.
7 Schenken
Sie Freude!
Alles Gute kommt zurück! Manchmal ist es schon
ausreichend, Ihre Schwiegermutter mit einer kleinen Freude zu überraschen, um
die angespannte Situation ein wenig zu entspannen. Das kann eine kleine
Aufmerksamkeit, ein selbstgebackener Kuchen oder auch ein ganz einfaches (aber
ernstgemeintes) Kompliment sein.
8 Freundlich
aber bestimmt sein
Besonders gern drängen sich Schwiegermütter mit
ungebetenen Hilfsangeboten auf. Stoßen diese Angebote bei Ihnen nicht auf
Gegenliebe, beteuern Schwiegermütter schnell: “Ich habe es doch nur gut
gemeint!” oder “Ich will mich wirklich nicht einmischen, aber…” - Fakt
ist, es gibt Bereiche in Ihrem Leben, über die nur Sie selbst und Ihr Partner
bestimmen. Ob es sich dabei nun um die Erziehung der Kinder handelt oder über
Fragen der Lebensgestaltung, stecken Sie Ihre eigenen Bereiche bewusst und klar
für sich ab, und stehen Sie dafür bedingungslos ein. Achtung: Bemühen Sie sich
dabei immer um einen freundlichen und ruhigen Tonfall. Vergessen Sie nicht,
sich für das Hilfsangebot zu bedanken. Betonen Sie dann, dass Sie lieber eigene
Erfahrungen und Vorstellungen verwirklichen möchten.
9 Grenzen
Sie sich ab!
Wenn die Schwiegermutter das Bedürfnis hat, Sie
täglich zur Tagesschau telefonisch über Ihre chronischen Rheuma-Beschwerden
aufzuklären, ist das zwar schön und gut. Es ist jedoch nicht Ihre Baustelle.
Seien Sie mutig und stehen Sie für Ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen ein!
Natürlich macht man hier und da mal einen Kompromiss. Dennoch sollte Sie
klarstellen, dass bestimmte Bereiche widerspruchslos in Ihrem
Gestaltungsbereich liegen. Tipp: Um nicht erpressbar zu sein, lösen Sie sich
gegebenenfalls aus materiellen Abhängigkeiten!
10 Was
Sie niemals vergessen sollten
Auch wenn die Schwiegermutter nervt: Sie können Sie
nicht ändern! Akzeptieren Sie das: Sie werden niemals einen anderen Menschen
aus ihr machen! Versuchen Sie also, sich mit der Person zu arrangieren, die Sie
vor sich haben. Stecken Sie deshalb jedoch nicht Ihre eigenen Befindlichkeiten
zurück. Ganz im Gegenteil: Konzentrieren Sie sich auf sich selbst und lernen
Sie, sich freundlich aber bestimmt abzugrenzen! Sie werden sehen: So wird sich
die Beziehung zur Schwiegermutter bald nachhaltig verbessern.
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