Sie weiß alles besser, schnüffelt herum, kontrolliert jeden Handschlag -
so kennen wir das Klischee, das sich hartnäckig um die Schwiegermütter dieser
Welt rankt. Oft zu Unrecht, doch oft mehr als zutreffend. Ihre Schwiegermutter
nervt Sie auch? Lesen Sie hier, wie Sie das Beste daraus machen können.
Warum es so
kompliziert ist …
Nun ja, es
muss nicht kompliziert sein. Bei vielen läuft es sogar richtig gut und andere
haben sich einigermaßen arrangiert. Schließlich ist man durch Familienbande
irgendwie aneinander geschweißt. Problematisch wird es allerdings immer dann,
wenn die Mutter ein übermäßig enges Verhältnis zu ihrem Sohn hat. "Wenn
eine Mutter alleinerziehend ist und nur ein Kind hat, wird der Sohn oft zu
einer Art Partnerersatz", erklärt Diplom-Psychologin Lisa Fischbach.
"Wenn diese Mutter dann nicht bereit ist, ihren Sohn in sein eigenes Leben
zu entlassen, sieht sie in der Schwiegertochter eine Art Konkurrentin, die ihr
den Sohn wegnehmen will." Treffen dann auch noch konträre Ansichten
aufeinander, wird es schnell explosiv.
Loslassen
lautet die Devise – für Schwiegermütter
Schwiegermütter
sollten laut Lisa Fischbach akzeptieren, dass ihre Söhne eigenständige Menschen
sind. "Geben Sie Ihrem Sohn Raum zur Entfaltung. Auch, wenn Sie überzeugt
sind, nur das Beste für ihn zu wollen." Gerade das nervt Schwiegertöchter
ungemein. Schließlich hat sich Ihr Sohn für diese Frau entschieden und macht
somit die ersten Schritte in ein eigenständiges Leben. Schwiegermütter neigen
allerdings dazu, den Sohn als Unschuldslamm zu sehen. Alles Schlechte kommt aus
ihrer Sicht von der Schwiegertochter. Aber vergessen Sie nicht: Es gehören
immer drei dazu, damit sich der Konflikt hochschaukeln kann. Oft sind es auch
die Schwiegertöchter, die das Gras wachsen hören, ständig zwischen den Zeilen
lesen und in jeder unschuldigen Bemerkung der Schwiegermutter einen Affront
sehen. Und der Sohn bzw. Partner? Er hängt regelrecht zwischen den Stühlen und
weiß oft nicht, wie er Dauerstreitereien und Zickereien schlichten soll.
Schwiegertochters
Toleranz
Nicht selten
haben Schwiegertöchter von vornherein eine ablehnende Haltung. Dabei können
manche Tipps und Ratschläge der lebenserfahrenen Schwiegermutter durchaus
hilfreich sein. Generell sollten Schwiegertöchter die Beziehung zwischen Mutter
und Sohn tolerieren, solange sie nicht allzu eng und vereinnahmend ist. Nichts
spricht gegen ein herzliches Verhältnis. "Sich diesem aus Neid oder
Unverständnis in den Weg zu stellen, ist falsch", so die Psychologin.
Anders liegen die Dinge, wenn sich der neue Partner von der Mutter manipulieren
lässt, springt, wenn sie ruft und sich zu vielen Lebensbereichen etwas
vorschreiben lässt. In so einem Fall ist das gesunde Maß überschritten.
Tipps für
den Umgang
Halten Sie
die Erwartungen möglichst niedrig. Ganz verkehrt: Annehmen, dass Sie mit der
Schwiegermutter vieles gemeinsam haben, weil Sie ja schließlich den gleichen
Mann lieben. Ebenso daneben: Annehmen, die Schwiegermutter müsse jetzt und
sofort die neue, beste Freundin oder zweite Mutter werden. Stattdessen: Bleiben
Sie cool, wenn Ihnen die Schwiegermutter nicht gleich um den Hals fällt. Lassen
Sie es langsam angehen, wie mit jeder anderen, neuen Bekanntschaft auch. Lisa
Fischbach empfiehlt Schwiegertöchtern in Sachen Nettsein und
Aufeinander-Zugehen in Vorleistung zu treten: "Schließlich sind Sie der
Neuankömmling in der Familie und demonstrieren Respekt und Wertschätzung von
gewachsenen Familienstrukturen."
Punkten Sie
mit Nettigkeit
Dabei müssen Sie sich nicht verausgaben und ewig
sollte es auch nicht dauern. "Überlegen Sie, wie Sie sich einer neuen
Kollegin gegenüber verhalten würden", so der Tipp der Psychologin. Mit ein
paar netten Bemerkungen zur schwiegermütterlichen Einrichtung oder ihren
Kochkünsten können Sie gleich zu Beginn einen guten Eindruck machen. Fragen Sie
Ihren Partner nach seiner Einschätzung: Wie können Sie bei der Schwiegermutter
punkten, wie umschiffen Sie Fettnäpfchen? Lisa Fischbach: "Je mehr Sie im
Vorfeld wissen, desto besser können Sie sich darauf einstellen."
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