Nörgeln,
stressen, bevormunden – Schwiegereltern können gewaltig nerven. Nicht
umsonst wird der breite Kaktus mit langen, fiesen Stacheln
„Schwiegermuttersessel“ genannt. Damit sie keine Kakteen einsetzen müssen oder
Ihre Nerven völlig verlieren, hat der Berater die besten Strategien gegen
ungeliebte Schwiegereltern für Sie parat.
Verspüren
Sie manchmal das Verlangen, Ihren Schwiegereltern an den Kragen zu gehen? Keine
Sorge, damit sind Sie nicht alleine. Laut einer Umfrage der „Apotheken Umschau“
geben 25,2 Prozent der Deutschen zu, Probleme mit den Schwiegereltern zu haben.
Laut Volksmund gelten für den reibungslosen Umgang mit den Schwiegermonstern
als einzige Lösung die drei „sch“: schweigen, schlucken und schenken. Doch,
welcher Mann schluckt schon gerne? Höchste Zeit also, dass der Berater die
besten Strategien gegen nervende Schwiegereltern für Sie zusammenfasst.
Nicht selten
echte Nervensägen: die Schwiegereltern
Frühzeitig
das Revier markieren
Ob man mit
den Erzeugern der Liebsten kann, merkt man ja meist recht schnell. Treiben die
Schwiegereltern einen in den Wahnsinn, ist es umso wichtiger, ganz früh klare
Grenzen zu ziehen. Machen Sie Ihrer Partnerin klar, wie viel Kontakt mit ihren
Eltern für Sie erträglich ist und finden sie gemeinsam einen Kompromiss, mit
dem beide leben können. Dass Sie und Ihre Frau ein eine Einheit sind, ist
wichtig im Kampf gegen die grauhaarige Bedrohung von außen. Ganz entscheidend
dabei: Vermeiden Sie jegliche Art von Abhängigkeit und schaffen Sie räumliche
Distanz – sofern es möglich ist. Das heißt: Nehmen Sie keine großen Geldsummen
von den Schwiegereltern an, suchen Sie sich andere Leute als Babysitter und
ziehen sie nicht in ein gemeinsames Haus oder direkt nebenan ein. Denn all das
macht es umso schwieriger, sich im Streitfall selbstbewusst zu behaupten. Und
wenn Sie Ihre Liebste zu Ihren Eltern begleiten müssen, übernachten Sie nicht
im Haus Ihrer Schwiegereltern. Nehmen Sie sich ein Hotelzimmer. So können Sie
selbst bestimmen, wann es genug ist und gehen, wenn Sie wieder Zeit und Raum
für sich brauchen.
Komplimente
lindern die Feindschaft
Als Mann
haben sie den Vorteil, dass Sie vor allem Schwiegermütter mit Komplimenten
beschwichtigen können. Frauen ab einem gewissen Alter sind nämlich meist
äußerst empfänglich für Schmeicheleien aus einem jüngeren Männermund. Damit es
nicht platt und künstlich wirkt, müssen Sie sich bei Ihrer Partnerin
informieren, was der Schwiegermutter besonders wichtig ist. Loben Sie
dementsprechend dezent aber herzlich ihr Essen, ihr Outfit oder die Frisur. Den
Vater ködern sie besser mit Zigarren oder Whiskey – all dem, was seine Frau ihm
vermutlich verbietet. Bei beiden kommt gut an, wenn Sie sie – und sei es in
unbedeutenden Dingen – um Rat fragen. Und um sich nicht vorwerfen lassen zu
müssen, man würde sich nie bei den Schwiegereltern melden, schicken Sie einfach
regelmäßig eine E-Mail – gerne mit einem netten Foto vom Enkel, dem Hund oder
einem netten Schnappschuss vom letzten Ausflug. Das tut Ihnen nicht weh, nervt
weniger als ein Telefonat und die beiden fühlen sich nicht ausgeschlossen und
haben schon einen Grund weniger an Ihnen rumzunörgeln.
Die
Homer-Simpson-Schwiegereltern-Taktik
Wer nicht
auf offene Konfrontation mit den Schwiegereltern steht, sollte sich ein
Beispiel an Homer Simpson nehmen. Immer wenn der nicht hören will, was jemand
ihm zu sagen hat, schaltet er ab und konzentriert sich ausschließlich auf sein
eigenes Kopfkino. Was bei ihm meist Donuts sind, kann bei Ihnen was ganz
anderes sein. Schaffen sie sich Ihren eigenen „Happy Place“ in Gedanken, an den
Sie jederzeit fliehen können. Vorzugsweise sollte ihr Kopfkino Sie – anders als
Homer – nicht zum Sabbern bringen, aber ansonsten sind der Fantasie keine
Grenzen gesetzt. Gerade in Gedanken mit vollbusigen Schönheiten im Whirlpool zu
planschen, während Schwiegermama rumnölt, wird Ihnen ein Gefühl von
Überlegenheit und Gelassenheit geben. Sie sind der über allem stehende, selig
lächelnde Zen-Meister und kleinliche Kritik oder nervige „Früher war alles
besser“-Geschichten können Ihnen überhaupt nichts mehr anhaben.
Selbst ist
der Mann
Besonders
nervend an Schwiegereltern ist, dass sie nicht nur das eigene erwachsene Kind,
sondern auch dessen Partner, nicht für voll nehmen und ständig bevormunden.
Bestes Mittel dagegen: Seien Sie souverän, handeln sie gezielt und
kompromisslos. Sie müssen der Macher sein und alle mit ihrer Bestimmtheit
überrollen. Jedes Mal, wenn die Schwiegereltern sich ankündigen, machen Sie
einen genauen Plan: Wo und was wird gegessen und getrunken, wie lange kann es
dauern, mit welchen Themen eröffnen Sie das Gespräch und welcher wichtige
Termin wird sie leider dazu zwingen, zeitig zu gehen. Um Ihre überlegene
Position zu unterstreichen, ist es auch nicht schlecht, wenn Sie das Essen
zahlen. Wem wird da noch eine Beschwerde über die Lippen kommen? Für den Fall,
dass Ihre Schwiegereltern gerne unangekündigt vor der Tür stehen, haben Sie
vorsorglich immer einen Notplan in petto.
Notlösung:
Kampf mit harten Bandagen
Sind die
Fronten zwischen Ihnen und Ihren Schwiegereltern so verhärtet, dass die
Vorstellung mit beiden Zeit zu verbringen Ihnen absolut zuwider ist? Dann
helfen nur noch die etwas unlauteren Notlösungen. Die erste wäre – das
Tierreich macht es vor – die instinktive Flucht. Funktioniert zwar, aber auf
Dauer ist es nicht besonders angenehm, sich aus dem eigenen Haus vertreiben zu
lassen. Eine andere Strategie ist, das eigene Heim in ein für Schwiegermonster
lebensfeindliches Terrain zu verwandeln. Bewährte Mittel sind Notlügen wie „Ich
habe seit Tagen eine Darminfektion – der Arzt meinte, ich sei noch ansteckend“,
oder etwas subtiler: Sie passen sich den Allergien ihrer Schwiegereltern an.
Dafür kann ein Haustier, viel Hausstaub oder Rauch dienlich sein. Wer auf
offenen Krieg aus ist, kann es auch mit provokantem Danebenbenehmen versuchen,
wie etwa nackt rumlaufen, sich bei Tisch hemmungslos betrinken, fluchen – die
Möglichkeiten sind grenzenlos. Das Problem: Vermutlich haben sie dann auch Ihre
Liebste vergällt. In aller Not können Sie Ihrer Partnerin immer noch damit
drohen, Ihre eigenen Eltern jedes Mal auch einzuladen, wenn sie Mama und Papa
ins Haus lässt. Vermutlich sinkt die Zahl der Besuche dann auf ganz natürliche
Weise.
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