Immer
häufiger hört und liest man von Problemen mit den Schwiegereltern. Zum einen
werden Schwiegertöchter nicht anerkannt, zum anderen passt der Schwiegersohn
nicht ins Bild der Eltern. Doch viele der Probleme sind nicht unlösbar und
erscheinen zunächst schlimmer als sie wirklich sind.
Die
klassische Variante der Probleme, die mit den Schwiegereltern auftreten, ist
die der “stehlenden” Schwiegertochter. Zumeist tritt diese Problematik bei
Eltern männlicher Einzelkinder auf. Die von ihm gewählte und geliebte Frau
entspricht zunächst den meist hohen Anforderungen der Schwiegereltern. Die
Parteien verstehen sich gut, die Freundin des Mannes trifft sich mitunter sogar
mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter auf einen Kaffee oder ein Eis. Doch
sobald die Beziehung....
ernstere Ausmaße annimmt, verändert sich das Verhalten der
Schwiegermutter. Sie wirkt vorerst zurückgezogen, trifft sich immer seltener
mit der Auserwählten des Sohnes. Sie wirft der zukünftigen Schwiegertochter
indirekt vor, ihr den Sohn zu stehlen. Kommt es dann letztendlich zur Hochzeit,
ist die Stimmung der Schwiegereltern zumeist schon auf dem Tiefpunkt. Im
weiteren Verlauf mäkelt sie an der Haushaltsführung der Schwiegertochter herum,
kritisiert das Essen und die gewaschene Wäsche. Zu guter Letzt versucht sie,
ihren Sohn von der ungeeigneten Ehefrau weg zu lotsen und stellt sich zwischen
beide. Nicht selten gipfelt dies mit der Forderung, dass der Sohn zwischen
Ehefrau und Mutter wählen müsse.
Um diesem
Szenario weitestgehend vorzubeugen und aus dem Weg zu gehen, gibt es einfache
Vorgehensweisen. An erster Stelle stehen Gespräche. Die Schwiegertochter muss
sich immer bemühen, mit ihrer Schwiegermutter klärende Gespräche zu führen.
Bereits bei den kleinsten Auffälligkeiten im Verhalten kann ein lockeres
Gespräch zwischen beiden Frauen vereinbart werden. Hierbei dürfen keine
Vorhaltungen gemacht werden, denn diese führen die Unterhaltung in Richtung
Streit. Diesen gilt es jedoch tunlichst zu vermeiden. Bei einem locker
geführten Gespräch sollten die belastenden Themen nicht bereits am Anfang
angesprochen werden. Dies könnte einen sofortigen Abbruch zur Folge haben, was
von der Sensibilität der Schwiegermutter abhängt. Die Unterhaltungen der Frauen
finden am besten auf neutralem Boden wie einem Café statt, um keiner der beiden
einen Heimvorteil zu gewähren. Auch sollten die Ehemänner nicht an dem Gespräch
teilnehmen, um die Stimmung nicht unbeabsichtigt auf zu putschen. Durch diese
Vorgehensweise gelingt es häufig, kleinere Unstimmigkeiten bereits im Keim zu
beseitigen und so größere Probleme gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Ein weiteres
typisches Szenario für Streitigkeiten zwischen Schwiegermutter und
Schwiegertochter ist ein Kind. Viele Schwiegermütter mischen sich gerade bei
der Kindererziehung immer mehr und immer heftiger ein und reagieren auf
Abweisung mit Hysterie und bösen Worten. Verbittet sich die Schwiegertochter
die Einmischung, erntet sie häufig Missfallen. Die Männer stehen da meist zwischen
den Stühlen. Nur wenige schaffen es, auch vor der Mutter zu ihrer Frau zu
stehen und diese zu verteidigen. So kämpft die Frau meist alleine an der Front.
Doch auch dies ist kein unlösbares Problem. Wie in allen zwischenmenschlichen
Beziehungen helfen auch hier Gespräche.
Viele
Schwiegermütter lassen sich gerne zum Kaffeetrinken einladen. Hierbei sollte
ein neutrales Gebiet gewählt werden, um auch hier einen Heimvorteil
auszuschließen. Das Gespräch muss vorsichtig aufgebaut werden, um die
Schwiegermutter nicht mit Vorwürfen zu überfallen. Eine sorgfältige Wortwahl
erleichtert allen Beteiligten die Situation. Vorwürfe von beiden Seiten sind
unangebracht, denn in diesem Gespräch geht es nicht um Erziehungsfehler der
Schwiegertochter, sondern um ein freundliches und ergiebiges Miteinander.
Werden die richtigen Worte gewählt, fällt es auch der Schwiegermutter leichter,
ihrem Sohn und der Schwiegertochter helfend, aber nicht erdrückend bei der
Kindererziehung beizustehen.
Ein anderes,
aber dennoch weit bekanntes Problem mit Schwiegermüttern liegt zwischen ihnen
und den Schwiegersöhnen. Viele Mütter wünschen sich für ihre Töchter den
idealen Traummann. Dass dies jedoch Ansichtssache ist, kommt es immer öfter zu
Diskrepanzen zwischen Schwiegermüttern und den Auserwählten der Töchter. Der
Schwiegersohn sei nicht gut genug und er würde sie nur ausnutzen, diese Sprüche
werden in Streitgesprächen häufig genutzt.
Bei
Problemen dieser Art helfen einerseits ebenfalls klärende, ruhige und sachliche
Gespräche. Doch liegt es hier oft am Mann, die schlechte Meinung der
Schwiegermutter über sich selbst zu ändern. Ein einfacher Beweis, dass die
Vermutungen aus der Luft gegriffen sind, nimmt der erbosten Schwiegermutter den
Wind aus den Segeln. Wirft sie ihrem Schwiegersohn vor, er sei faul und würde
seine Familie nicht versorgen können, kann er dies beweisen, indem er seine
Arbeit gut durchführt und seine Familie optimal versorgt. So werden Vorurteile
und Disharmonien schnell und einfach aus dem Weg geschafft.
Neben allen
lösbaren Problemen zwischen Schwiegereltern und Schwiegertochter oder -sohn
gibt es auch immer wieder unlösbare. Hier sind im Laufe der Zeit tiefe
seelische Wunden entstanden, die sich durch einfache Gespräche nicht mehr
beheben lassen. Jedoch sollte auch hier zugunsten der Familie gehandelt werden.
Verstehen sich Schwiegereltern und Schwiegertochter absolut nicht mehr, hilft
eine räumliche Trennung der beiden. Der Sohn kann seine Mutter jederzeit
treffen, nur eben ohne seine Ehefrau. So werden die gröbsten Streitigkeiten
umgangen und es kann zumindest teilweise familiärer Kontakt gehalten werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen