Kurz nach meiner Hochzeit mit Uschi fing es an. Ihre Mutter Klara zog in unsere Einliegerwohnung ein, da ihr Mann kurz vorher an einer Überdosis Saumagen verstorben war. Ich war erst skeptisch, doch Uschi belohnte mich mit vorzüglichem Essen und viel Erotik für mein Einverständnis und so willigte ich ein. In den ersten Wochen war Schwiegermutter Klara sehr freundlich und lebte ihr eigenes Leben.
Doch immer öfter traf ich sie in unserer Wohnung an, wenn ich abends müde nach Hause kam. Sie saß meistens in der Küche, sah mir beim Essen zu und nervte mich immer öfter mit Fragen wie: „Klaus, wie lange willst Du diesen miesen Job als Versicherungsvertreter noch machen. Du musst wissen, wir Höfels sind sehr anspruchsvoll und auf Dauer wird sich Uschi mit diesem bescheidenen Leben nicht zufrieden geben. Du musst ihr einfach mehr bieten, sonst läuft sie Dir irgendwann davon. Außerdem solltest Du etwas für dein Äußeres tun, die meisten Männer in deinem Alter sehen bedeutend attraktiver aus, schau Dir mal deine Hängewampe an, das ist ja widerlich!“
Bei einer anderen Gelegenheit nahm mich meine Schwiegermutter während eines Abendessens mit Freunden beiseite und drückte mir eine Packung Viagra in die Hand. Dann sagte sie laut und deutlich, so dass jeder im Raum ihre Worte hören konnte: „Hier Klaus, mach was draus, die Uschi hat Nostand und wenn Du Schlappschwanz ihn nicht mehr hochkriegst, dann nimm wenigstens Tabletten gegen deine Errektionsstörungen.“ Das war das erste Mal, wo ich Angst bekam und dachte, dass hier etwas ganz schief läuft.
Uschi wurde zunehmend unnahbar und verweigerte mir immer öfter den Oralverkehr, später auch ganz normalen Blümchensex. Als ich eines Tages nach Hause kam, passte mein Schlüssel nicht mehr in die Haustür. Ich klopfte und schrie an der Tür, bis Klara durchs Küchenfenster schaute und mir zurief: „Klaus, Du wohnst jetzt in der Einliegerwohnung, der Schlüssel liegt unter der Matte. Du kannst jeden Samstag ein paar Stunden zu uns kommen, um den Kleinen zu sehen, ansonsten brauchst Du Dich hier nicht mehr blicken lassen und von Jolanda hälst Du dich besser fern.“ In meiner Verzweiflung rief ich meinen Kumpel Rudi an, doch der legte einfach den Hörer auf, nachdem er nur kurz in den Hörer geschrien hatte: „Du Drecksschwein!"“ Einige Tage später rief mich mein Chef auf dem Handy an und sagte: „Herr Wenzel, Sie sind fristlos entlassen. Mit Pädophilen will und kann die Provinzial AG nichts zu tun haben.“ Ich fiel aus allen Wolken als ich im Briefkasten eine Vorladung aufs Polizeipräsidium vorfand. Bei dem Termin erklärte mir ein grimmig dreinblickender Beamter, dass gegen mich eine Anzeige wegen Kindesmisshandlung vorliege und ich die Stadt bis auf weiteres nicht verlassen dürfe. Ich fuhr nach Hause, wo Klara schon auf mich wartete. Sie offenbarte mir, dass Uschi sich von mir scheiden lassen werde, weil ich die kleine Jolanda unsittlich berührt habe, sie könne das ja selber bezeugen und am besten solle ich mich ganz schnell aus dem Staub machen. Ich war nun ein gebrochener Mann, ohne Job, ohne Familie, ohne Perspektive und so erhängte ich mich eines Tages an der Heizung, was leider nicht gelang, da mein Gürtel riss und ich mir nur eine Kehlkopfverletzung zuzog, die leider schnell wieder heilte.
Ich gehe jetzt seit einigen Monaten zu einer Selbsthilfegruppe, das gibt mir etwas Halt und vor den Sitzungen versuche ich auch immer, nüchtern zu bleiben, was mir ansonsten überhaupt nicht mehr gelingt. Ich lebe von Hartz-IV, wohne im Männerwohnheim und werde als potentieller Pädophiler ständig vom Jugendamt und der Kripo überwacht. Meine Kinder darf ich nicht mehr sehen, Uschi hat einen Neuen und Klara wohnt jetzt in meinem alten Arbeitszimmer im ersten Stock, wie sie mir letztens in einer Postkarte mitgeteilt hat. Irgendwas habe ich wohl falsch gemacht...
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